Bioidentische Hormone

von Dr. med. Bettina von Seefried

Unter dem Begriff Hormonersatztherapie mit bioidentischen Hormonen fasst man die Therapien zusammen, bei der Hormone verwendet werden, die denen, welcher der Körper natürlicherweise herstellt, identisch sind.

Man geht davon aus, dass die Anwendung solcher Hormone besonders nebenwirkungsarm ist. Die Vor- und Nachteile einer jeden Hormontherapie müssen jedoch individuell und detailliert diskutiert werden.

Der Begriff bioidentisch hat jedoch nichts damit zu tun, ob es sich bei dem jeweiligen Präparat um ein zugelassenes Arzneimittel handelt oder nicht. Es beschreibt einzig die Struktur des Hormons, welches verschrieben wird. Bioidentische Hormone gibt es also auch als Präparate, welche von der Swissmedic zugelassen sind. Die Vorteile dieser von der Swissmedic zugelassen Präparate ist die Qualitätskontrolle, der standardisierte und kontrollierte Herstellungsprozess und meist auch die Erstattung des Präparates durch die Krankenkasse.

Bioidentisch hat nichts zu tun mit der individuellen Dosierung, welche ein wichtiger Aspekt ist bei einer qualitativ hochwertigen individuellen Beratung. Die Behandlung richtet sich dabei nicht nur nach der Höhe oder Tiefe des einzelnen Hormonspiegels, welcher Symptome hervorruft, sondern auch nach dem Verhältnis der Hormone untereinander, welche während einer gewissen Phase in ein Ungleichgewicht kommen. Dieses Ungleichgewicht kann ebenfalls für Symptome verantwortlich sein und nicht nur die absolute Höhe des einzelnen Hormones.

Verwendete Hormone

Bei der Hormonersatztherapie in unserer Sprechstunde werden wir folgende Hormone besprechen und die Vor- und Nachteile einer Einnahme diskutieren:

  • Östrogen: Wahrscheinlich ist Östrogen das bekannteste Hormon, wenn man von Hormonersatztherapie spricht. Es wird hauptsächlich von den Eierstöcken gebildet und hat multiple Wirkungen. Geht die Produktion von Östrogen durch die Eierstöcke zurück, hat dies einen Einfluss auf das Auftreten von Wallungen, auf die Haut und Schleimhaut (Trockenheit und Elastizität), auf die Knochen, die Seele und wahrscheinlich auch auf das Gehirn und das Herzkreislaufsystem. Der Ersatz von Östrogen erfolgt durch die Gabe von bioidentischem Estradiol.
  • Progesteron wird auch als „Seelenstreichler“ bezeichnet. Der Mangel an Progesteron führt häufig zu Reizbarkeit und abnehmender Belastbarkeit. Die Schlafqualität verschlechtert sich. Manchmal reicht schon eine Therapie nur mit Progesteron, um das Wohlbefinden in den Wechseljahren wieder herzustellen, ohne dass man weitere Hormone dazugibt. Nimmt eine Frau jedoch Östrogene als Hormonersatz, dann muss sie Progesteron dazu nehmen zum Schutz der Gebärmutterschleimhaut. Frauen, bei denen die Gebärmutter entfernt wurde, bilden diesbezüglich eine Ausnahme.
  • Testosteron ist das Hormon bei welchem wir an die männliche Kraft denken. Aber auch der weibliche Körper produziert Testosteron und zwar zu 90% im Eierstock, zu 10% in der Nebenniere. Das Absinken des Testosteronspiegels im Rahmen der Wechseljahre kann zu einem Verlust der Tatkraft und der Lust (bezogen auf alle Bereiche des Lebens, auch auf Sex) führen. Der Ersatz mit Testosterongel kann der Frau viel Lebensqualität zurückgeben, die Dosierung muss jedoch genau besprochen werden.
  • DHEA ist ein Vorläufer des Testosteron und ist auf dem amerikanischen Markt weit verbreitet als Nahrungsergänzungsmittel. Die DHEA-Einnahme soll den Testosteronspiegel erhöhen. DHEA und Testosteron haben auch Einfluss auf den Muskelaufbau und den Fettstoffwechsel.
  • Pregnenolon wird in der Nebennierenrinde gebildet und hat ein starke Abhängigkeit vom Tagesrhythmus. Es soll morgens ansteigen, seinen Höhepunkt erreichen und uns Kraft für den Tag geben. Eine Nebennieren Erschöpfung zeigt sich durch tiefe Pregnenolon- und Cortisolspiegel. Die Symptome reichen von Konzentrationsschwäche bis zu Symptomen des Burnouts. Das Risiko erhöht sich durch andauernden Stress, z. B. psychisch (seelischer Druck, Belastung) oder körperlich (übermässige körperliche Beanspruchung, Krankheiten) und sensorisch (durch übermässigen Computer- oder Handy-Konsum).
  • Melatonin ist bekannt für seine Auswirkungen auf den Tag-Nacht-Rhythmus. Dabei sind idealerweise die Melatoninspiegel nachts deutlich höher als tagsüber, mit zunehmendem Alter flacht diese Kurve typischerweise ab. Verschiedene Studien lassen vermuten, dass die Einnahme von Melatonin nicht nur die Schlafqualität verbessert, sondern auch als Jungbrunnen wirkt. Sei es einfach durch die Erholung im Schlaf oder aufgrund der direkten Wirkung.

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Man geht davon aus, dass die Anwendung solcher Hormone besonders nebenwirkungsarm ist. Die Vor- und Nachteile einer jeden Hormontherapie müssen jedoch individuell und detailliert diskutiert werden.

Der Begriff bioidentisch hat jedoch nichts damit zu tun, ob es sich bei dem jeweiligen Präparat um ein zugelassenes Arzneimittel handelt oder nicht. Es beschreibt einzig die Struktur des Hormons, welches verschrieben wird. Bioidentische Hormone gibt es also auch als Präparate, welche von der Swissmedic zugelassen sind. Die Vorteile dieser von der Swissmedic zugelassen Präparate ist die Qualitätskontrolle, der standardisierte und kontrollierte Herstellungsprozess und meist auch die Erstattung des Präparates durch die Krankenkasse.

Bioidentisch hat nichts zu tun mit der individuellen Dosierung, welche ein wichtiger Aspekt ist bei einer qualitativ hochwertigen individuellen Beratung. Die Behandlung richtet sich dabei nicht nur nach der Höhe oder Tiefe des einzelnen Hormonspiegels, welcher Symptome hervorruft, sondern auch nach dem Verhältnis der Hormone untereinander, welche während einer gewissen Phase in ein Ungleichgewicht kommen. Dieses Ungleichgewicht kann ebenfalls für Symptome verantwortlich sein und nicht nur die absolute Höhe des einzelnen Hormones.

Verwendete Hormone

Bei der Hormonersatztherapie in unserer Sprechstunde werden wir folgende Hormone besprechen und die Vor- und Nachteile einer Einnahme diskutieren:

  • Östrogen: Wahrscheinlich ist Östrogen das bekannteste Hormon, wenn man von Hormonersatztherapie spricht. Es wird hauptsächlich von den Eierstöcken gebildet und hat multiple Wirkungen. Geht die Produktion von Östrogen durch die Eierstöcke zurück, hat dies einen Einfluss auf das Auftreten von Wallungen, auf die Haut und Schleimhaut (Trockenheit und Elastizität), auf die Knochen, die Seele und wahrscheinlich auch auf das Gehirn und das Herzkreislaufsystem. Der Ersatz von Östrogen erfolgt durch die Gabe von bioidentischem Estradiol.
  • Progesteron wird auch als „Seelenstreichler“ bezeichnet. Der Mangel an Progesteron führt häufig zu Reizbarkeit und abnehmender Belastbarkeit. Die Schlafqualität verschlechtert sich. Manchmal reicht schon eine Therapie nur mit Progesteron, um das Wohlbefinden in den Wechseljahren wieder herzustellen, ohne dass man weitere Hormone dazugibt. Nimmt eine Frau jedoch Östrogene als Hormonersatz, dann muss sie Progesteron dazu nehmen zum Schutz der Gebärmutterschleimhaut. Frauen, bei denen die Gebärmutter entfernt wurde, bilden diesbezüglich eine Ausnahme.
  • Testosteron ist das Hormon bei welchem wir an die männliche Kraft denken. Aber auch der weibliche Körper produziert Testosteron und zwar zu 90% im Eierstock, zu 10% in der Nebenniere. Das Absinken des Testosteronspiegels im Rahmen der Wechseljahre kann zu einem Verlust der Tatkraft und der Lust (bezogen auf alle Bereiche des Lebens, auch auf Sex) führen. Der Ersatz mit Testosterongel kann der Frau viel Lebensqualität zurückgeben, die Dosierung muss jedoch genau besprochen werden.
  • DHEA ist ein Vorläufer des Testosteron und ist auf dem amerikanischen Markt weit verbreitet als Nahrungsergänzungsmittel. Die DHEA-Einnahme soll den Testosteronspiegel erhöhen. DHEA und Testosteron haben auch Einfluss auf den Muskelaufbau und den Fettstoffwechsel.
  • Pregnenolon wird in der Nebennierenrinde gebildet und hat ein starke Abhängigkeit vom Tagesrhythmus. Es soll morgens ansteigen, seinen Höhepunkt erreichen und uns Kraft für den Tag geben. Eine Nebennieren Erschöpfung zeigt sich durch tiefe Pregnenolon- und Cortisolspiegel. Die Symptome reichen von Konzentrationsschwäche bis zu Symptomen des Burnouts. Das Risiko erhöht sich durch andauernden Stress, z. B. psychisch (seelischer Druck, Belastung) oder körperlich (übermässige körperliche Beanspruchung, Krankheiten) und sensorisch (durch übermässigen Computer- oder Handy-Konsum).
  • Melatonin ist bekannt für seine Auswirkungen auf den Tag-Nacht-Rhythmus. Dabei sind idealerweise die Melatoninspiegel nachts deutlich höher als tagsüber, mit zunehmendem Alter flacht diese Kurve typischerweise ab. Verschiedene Studien lassen vermuten, dass die Einnahme von Melatonin nicht nur die Schlafqualität verbessert, sondern auch als Jungbrunnen wirkt. Sei es einfach durch die Erholung im Schlaf oder aufgrund der direkten Wirkung.

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